Bildergeschichten

13.1.2016

Lago Atitlan, toller Steg nicht?

 

Am Dienstag Abend besuchte ich eine Salsa-Tanzstunde. Ich war nicht der Einzige. Dutzende wurden in das kleine Tanzlokal gemästet. Fehler bereute ich schnell. Wenn ich einen Schrittwechsel verpasst habe, stand schon einer von hinten, vorne, links oder rechts auf meinem Scheichen. Ich beliess es bei diesem einen Mal. Es gibt tatsächlich Bereiche, da habe ich Talent. Es gibt aber auch ganz ganz viele Bereiche, da habe ich keins.

Da noch das Gruppenbild. Wer findet mich? 🙂

 

Es ist Sonntag Abend, etwas erschöpft vom Weekend-Trip gehe ich zu «Little Caesars», eine der bekanntesten amerikanischen Pizzaketten. Ich bestelle eine kleine Pizza Salami. «Grande!», sie hätten nur Grande sagt mir der Pizza-Mann. Nur Grande?! Ich habe hunger, bestelle trotzdem. Habe schliesslich seit dreizehn Jahren keine LittleCaesers mehr gegessen! Mit einer viel zu grossen Pizza laufe ich in den Park. Es ist inzwischen dunkel, nur die Weihnachtsbeleuchtung an den Bäumen erhellen den Park. Nach einem Drittel Pizza bin ich fix und fertig. Was mache ich jetzt mit dem Rest? In diesem Moment kommt ein Typ, er setzt sich neben die Bank auf den Boden. Er heisse Modesto, stellt er sich freundlich vor und schaut dabei auf die Pizza. Er habe nicht genug Geld für das Essen. Ich bin erleichtert: «Ja klar, nimm, so viel du willst, setz dich doch zu mir auf die Bank!» Er will nicht, bleibt lieber auf dem Boden. Im Nu isst er die Pizza auf. Es sei nicht ganz einfach sein Leben, klagt er. Er sei schon im ganzen Land gewesen, und findet nirgends Arbeit. Hier in Antigua, lasse sich zwar mit den Touristen etwas Geld verdienen, sagt er mir. Antigua sei aber so teuer, dass es nicht genüge. Er zeigt mir seine Arbeitsutensilien: Einen feinen Lappen und ein Bäseli. Er ist Schuhputzer. War eine gute Begegnung.

 

Streetfoodfestival Antigua. So sieht das jeden Abend aus.